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„Eine gute Mutter-Kind-Bindung ist das Wichtigste nach der Geburt“

02. Oktober 2024

Anlässlich der Weltstillwoche, die in mehr als 120 Ländern der Welt jedes Jahr in der 40. Kalenderwoche begangen wird und damit symbolisch für das Ende einer Schwangerschaft und den Beginn der Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind steht, informieren Stillberaterinnen des St.-Clemens-Hospitals, Barbara Stein und Rifka Wallmeier, zum Thema.

 

Die Vorteile liegen auf der Hand, beziehungsweise in der Brust – und zwar der mütterlichen: „Das Stillen stärkt die Mutter-Kind-Bindung und das ist auch schon das Allerwichtigste für das gesamte Leben eines neugeborenen Kindes“, sagt Barbara Stein. „Die Muttermilch enthält aber auch sehr viele Inhaltsstoffe, die für die Entwicklung eines Kindes benötigt werden und sich künstlich nicht alle herstellen lassen“, weiß ihre Kollegin Rifka Wallmeier. „Das Stillen stärkt das Immunsystem des Kindes und hilft bei der notwendigen Entwicklung des Darmmikrobioms. Auch für die Gesundheit der Mutter ist es wichtig, denn das Stillen senkt – und dies ist nachgewiesen – das Brustkrebsrisiko, das Eierstockkrebsrisiko, die Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ II oder auch für Wochenbettdepressionen“, erklären die beiden Stillberaterinnen des St.-Clemens-Hospitals Geldern, Barbara Stein und Rifka Wallmeier, anlässlich der Weltstillwoche, die noch bis zum 6. Oktober weltweit begangen wird.

Jedes Jahr in der 40. Woche, da diese symbolisch für das Ende einer Schwangerschaft und damit den Beginn der Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind steht, soll mit der Weltstillwoche rund um den Globus über das Stillen informiert werden. In diesem Jahr steht die Woche unter dem Motto „Stillfreundliche Strukturen. Für alle.“ Und diese wollen auch die beiden gelernten Kinderkrankenschwestern verstärkt im St.-Clemens-Hospital Geldern umsetzen. „Wir haben hier Informationsangebote, wie den Stillvorbereitungskurs geschaffen“, sagt Barbara Stein. „Außerdem haben wir viele unserer Zimmer schon so auf die Mütter und die Familien ausgerichtet, dass sie alles vorfinden, um sich in der ersten Zeit nur auf sich und ihr Kind zu konzentrieren, um die besten Voraussetzungen für die so wichtige, gute Mutter-Kind-Bindung zu schaffen.“ Zudem seien auch in der Zusammenarbeit mit den Hebammen und Krankenschwestern der Station, die wichtigsten Informationen rund um das Thema Stillen geschult worden. „Auch nach einem Kaiserschnitt können die Mütter ihre Babys möglichst sofort an die Brust legen, um die Mutter-Kind-Bindung zu stärken“, so Barbara Stein.

„Denn es kursieren viele Stillmythen und Falschinformationen zu diesem Thema“, wissen die Stillberaterinnen. „Viele Mütter wollen gerne stillen, sind aber verunsichert, weil es zu wenig hilfreiche Informationen gibt“, weiß Rifka Wallmann, die auch als Kinderkrankenschwester auf der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation im Gelderner Krankenhaus arbeitet. „Beim Thema Stillen gibt es so viele Optionen, die zwischen Stillen und Nicht-Stillen liegen, von denen viele Mütter noch nie etwas gehört haben“, weiß Barbara Stein. „Jede Frau – ob sie nun stillen will oder teilweise stillen will oder abstillen will oder was auch immer dazwischen für sie die richtige Lösung ist – darf ihren eigenen, individuellen Weg hierzu finden. Unsere Aufgabe ist es, die Frauen in diesem für sie richtigen Weg zu bestärken, aber eben auch Falschinformationen über das Stillen aus dem Weg zu räumen und stattdessen zu informieren.“

Irrglauben rund ums Stillen gibt es reichlich, weiß Rifka Wallmeier: „Das reicht von der vorgeschriebenen Dauer und Häufigkeit des Stillens, die es nicht gibt, über die Verursachung von Hängebrüsten, die auch nicht durch das Stillen entstehen, bis hin zu dem Mythos, dass Frauen kurz nach der Geburt noch gar keine Milch haben und viele weitere.“

Dabei habe das Stillen so viele Vorteile für die Mütter – auch jenseits von der Tatsache, dass es sicher die kostengünstigere und am leichtesten zu praktizierende Methode ist, um sein Baby zu ernähren. „Das Stillen unterstützt auch die Rückbildung der Gebärmutter und fördert die Gewichtsreduktion nach der Geburt. Und es ist, ganz einfach gesagt, die Befriedigung aller Bedürfnisse“, fasst es Barbara Stein zusammen. „Außerdem ist es das ‚flüssige Gold‘ für ein Baby“, ergänzt ihre Kollegin Rifka Wallmeier.

Die Mütter seien aber häufig unsicher, weil sie keine Vorbilder mehr hätten in unserer Kultur. „In anderen Kulturen ist das viel selbstverständlicher, das erleben wir hier auch im Krankenhaus immer wieder“, sagt Barbara Stein. Tatsächlich liege der Anteil der Frauen, die aus medizinischen Gründen nicht voll stillen können bei etwa einem bis zwei Prozent. „Und für alle anderen Frauen gibt es viele Möglichkeiten, ihrem Kind nach der Geburt das zu geben, was es braucht“, so die examinierte Still- und Laktationsberaterin (IBCLC) des St.-Clemens-Hospitals.

Weitere Informationen:
Seit 1991 wird die Weltstillwoche in mehr als 120 Ländern weltweit begangen. Sie ist die größte gemeinsame Kampagne aller Organisationen, die sich für das Stillen von Kindern einsetzt, darunter auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das internationale Kinderhilfswerk UNICEF.

Um den werdenden Müttern bereits in der Schwangerschaft ihr Wissen über das Stillen zu vermitteln und sie dabei zu unterstützen, ihren ganz eigenen Weg zu finden, gibt Barbara Stein regelmäßig Stillvorbereitungskurse im Krankenhaus. Der nächste Stillvorbereitungskurs findet am Donnerstag, 17. Oktober, um 17 Uhr im Versammlungsraum (4. Obergeschoss) des St.-Clemens-Hospitals Geldern, Clemensstraße 6 statt. Anmeldung über das Kreißsaalsekretariat per E-Mail an: hebamme@clemens-hospital.de (inklusive Angabe der Telefonnummer), oder telefonisch unter: 02831 390-1757. Weitere Termine sind jeweils donnerstags am 7. November und am 5. Dezember, immer um 17 Uhr im Versammlungsraum. Kosten pro Schwangerer mit Begleitperson: 45 Euro, zahlbar vor Ort. Treffpunkt ist der Krankenhauseingang.

Info & Kontakt

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St.-Clemens-Hospital Geldern
Clemensstraße 6
47608 Geldern

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