Facebook Logo
Instagram Logo
 

Pflegen kann jeder?

Einige Menschen sind noch immer der Meinung, dass die Tätigkeiten in der Pflege keine bis wenige Kompetenzen erfordern, sodass jeder ohne Vorkenntnisse pflegen kann. Der Gedanke, dass die Pflege nur aus Waschen und Fiebermessen besteht, findet sich noch immer in vielen Köpfen unserer Gesellschaft. Dabei ist der Pflegeberuf so viel mehr. Eine Pflegekraft verfügt über eine enorme Kompetenzvielfalt in den unterschiedlichsten Bereichen, welche tagtäglich in der Praxis am Patienten gefordert ist. Nicht ohne Grund beinhaltet der Weg zur examinierten Pflegefachkraft eine dreijährige Ausbildung mit diversen theoretischen und praktischen Inhalten. Zum einen vermitteln die theoretischen Ausbildungsabschnitte den Auszubildenden eine weitreichende fachliche Kompetenz, zum anderen ermöglichen diverse praktische Einsätze hier im Krankenhaus oder extern bei unseren Kooperationspartnern wie ambulanten Pflegediensten oder stationären Einrichtungen der Altenhilfe besondere methodische, personale und sozial-kommunikative Fähigkeiten. Im Folgenden wollen wir etwas genauer auf die verschiedenen Kompetenzarten eingehen und darstellen, was sich tatsächlich hinter diesen Bezeichnungen verbirgt.

Fachwissen
Durch die erworbene fachliche Kompetenz ist eine Pflegefachkraft unter anderem in der Lage, die Pflege der Patienten fachgerecht zu planen, durchzuführen und zu bewerten. Dies geschieht immer unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und der aktuellen Lebenssituation der Patienten. Eine Pflegekraft muss somit ihr fachliches Hintergrundwissen einsetzen, um pflegespezifische Notwendigkeiten für die Patienten abschätzen und anwenden zu können. Ebenfalls ist es Pflegefachkräften aufgrunddessen möglich, krankheitsrelevante Merkmale zuerkennen und aus der diagnostischen Analyse des Arztes pflegenotwendige Maßnahmen abzuleiten. In diesem Bezug spielt auch die fachgerechte Informierung, Beratung und Schulung von pflegenden Angehörigen und Patienten eine wichtige Rolle. Denn die Pflegekräfte stellen zudem eine direkte Anlaufstelle und Bezugsperson für die Patienten und Angehörigen dar.

Methodik
Unter die methodischen Kompetenzen fällt unter anderem eine sichere und intensive Organisationsfähigkeit. Eine vollständige, korrekte und nachvollziehbare Pflegedokumentation ist äußerst wichtig. Zudem müssen methodische Kompetenzen vorhanden sein, damit eine effektive Zusammenarbeit im Team gestaltet werden kann, die in diesem Beruf unverzichtbar ist. Entscheidungen und Prioritäten schnell festzulegen und Informationen in Bezug auf die Krankengeschichte und Biografie eines Patienten schnellstmöglich zu verwerten, sodass diese zu jeder Zeit in die Behandlung miteinbezogen werden können, gehören ebenfalls zu den nötigen Fähigkeiten einer Pflegefachkraft. Dadurch können Behandlungsmethoden noch besser auf die jeweiligen Patienten abgestimmt werden oder es kann auf neue individuelle Methoden zurürckgegriffen werden. Außerdem wird von Pflegekräften gefordert, dass sie in der Lage sind, bestimmte Handlungsmuster in der Pflege immer wieder sachkritisch zu reflektieren und eigenständige Entscheidungen zu treffen.

Kommunikation
Die sozialen-kommunikativen Fähigkeiten, welche Pflegekräfte an den Tag legen müssen, werden oftmals stark unterschätzt. Denn Pflegekräfte haben die Aufgabe bzw. auch die Verantwortung, eine klare Interaktion mit den verschiedenen Parteien zu fördern. Barrieren in der Kommunikation führen verhäuft zu Problemen. Aus diesem Grund müssen Pflegekräfte die Fähigkeit besitzen, diese möglichen Barrieren und daraus folgende Missverständnisse zu verhindern. Oft wird die Kommunikation als selbstverständlich angesehen, jedoch gibt es einige Punkte auf die Pflegekräfte im Umgang mit ihren Patienten und deren Angehörigen aber natürlich auch mit ihren Kollegen achten müssen. Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick hat dies ziemlich treffend ausgedrückt:

,, Man kann nicht nicht kommunizieren "

Den meisten sollte der Satz bereits durch den Deutschunterricht in der Schule bekannt vorkommen und ein leicht genervtes Augenverdrehen provozieren. Doch Watzlawick hat damit einen Satz geprägt, der das riesige Feld der Kommunikation kurz und kompakt auf den Punkt bringt. Kommunikation findet auf den unterschiedlichsten Ebenen statt, egal ob verbal oder non-verbal, und genau damit müssen sich Pflegekräfte jeden Tag aufs neue befassen, sodass alle Informationen in die Versorgung einfließen können. Sich dem bewusst zu sein und unter diesen Umständen ebenfalls in adäquater Weise mit häufig auftretenden Konfliktsituationen im Berufsalltag zurecht zu kommen und Lösungsvorschläge in jeder Hinsicht zu generieren, stellt eine äußerst schwere Aufgabe dar, die viel Feingefühl aber auch Konsequenz und Wissen von den Pflegekräften abverlangt.

Persönlichkeit
Zum Schluss möchten wir noch auf die personalen Kompetenzen eingehen, die eine Pflegefachkraft im Berufsalltag aufweisen muss. Die Pflege eines Menschen geht immer mit einer gewissen Nähe einher und somit ist es nicht unüblich, dass Pflegekräfte eine recht enge Bindung zu ihren Patientinnen und Patienten aufbauen. Auch wenn dieser Aspekt eigentlich eine sehr positve und wichtige Tatsache in der Pflege abbildet, kann es trotzdem zu bestimmten Schwierigkeiten diesbezüglich kommen. Denn aufgrund dieser Nähe kommen immer wieder seelische Belastungen auf die Pflegekräft zu. Der richtige Umgang mit diesen Belastungen und die spezifische Trennung von Privat- und Berufsleben stellt eine äußerst wichtige Kompetenz in diesem Beruf dar. Aus diesem Grund werden angehende Pflegekräfte von Beginn ihrer Ausbildung darin geschult. Zusätzlich gibt es einige Anlaufstellen, auch hier im St.-Clemens-Hospital, an die sich die Mitarbeiter wenden können und Unterstützung erfahren. Im nächsten Blogeintrag über ein weiteres Pflegevorurteil gehen wir auf dieses Thema noch etwas genauer ein. Denn als Pflegekraft ist es äußerst wichtig auch in schwierigen Situationen eine klare und überlegte Haltung bewahren zu können.

Kompetenzenvielfalt anerkennen
Unter die vier vorgestellten Kompetenzgruppen fallen natürlich noch einige andere Fähigkeiten, die von einer Pflegekraft beherrscht werden müssen. Dieser Blogeintrag soll lediglich einen kleinen Einblick in die Kompetenzvielfalt von Pflegefachkräften bieten. Ziel ist es, eine gewisse Sensibilisierung für die Tätigkeiten in der Pflege zu schaffen. Denn zu dem Berufsbild Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann gehört eben einiges mehr als einen Waschlappen oder ein Fieberthermometer zu benutzen. Diese Erkenntnis muss bei jedem Einzelnen ankommen und ernst genommen werden. Das sind wir den Pflegekräften in unserer Gesellschaft schuldig, die tagtäglich ihr Fachwissen und ihre Kompetenzvielfalt gegenüber verschiedensten Patienten beweisen.

Wer mehr darüber erfahren möchte, mit welchen Themen und Problemstellungen sich Pflegeauszubildende in ihrer Ausbildung genau beschäftigen, wird hier fündig. Diese Rahmenpläne der Pflege geben einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Inhalte einer Pflegeausbildung.

Info & Kontakt

Kontakt

Du interessierst dich für ein Praktikum oder eine Ausbildung in der Pflege? 
Dann melde dich bei einem/r unserer Hauptamtlichen Praxisanleiter/innen. Sie stehen dir jederzeit für Fragen zur Verfügung:

Martin Raab
Telefon 02831 390-2015
m.raab@clemens-hospital.de

Janice Pötters-Janßen
Telefon 02831 390-2017
j.poetters-janssen@clemens-hospital.de

Ragna Forjahn
r.forjahn@clemens-hospital.de

Die Webseite verwendet Cookies

Einige von ihnen sind notwendig, während andere helfen, unsere Webseite zu verbessern. Bitte akzeptieren Sie alle Cookies. Für weitere Informationen über die Nutzung von Cookies klicken Sie bitte auf Details.

Weitere Informationen zum Datenschutz.