Alina, Lena Marie, Laura, Niklas und Pascal haben heute Frühdienst. Sie sind im letzten Jahr ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann im St.-Clemens-Hospital. Klar, die Arbeit ist anstrengend. Doch für sie ist es der absolute Traumberuf. „Ich könnte nicht acht Stunden am Tag nur am Schreibtisch sitzen. Ich brauche den Austausch mit Menschen, liebe die Vielseitigkeit und auch die fachliche Herausforderung der Pflege“, betont Pascal Ebben.
Dass die Auszubildenden schon während der dreijährigen Ausbildung umfassende Kenntnisse vermittelt bekommen, weiß Janice Pötters-Janßen. „Zu den Unterrichtsinhalten gehören zum Beispiel Anatomie und Krankheitslehre, Hygiene, Qualitätsmanagement und Pflegetechniken.“ Damit diese Themen nicht theoretisch bleiben, sondern in den Arbeitsalltag übertragen werden, koordiniert und plant die hauptamtliche Praxisanleiterin gemeinsam mit ihren Kollegen Martin Raab und Johanna Thockok die praktische Ausbildung im Gelderner Krankenhaus. Für die 16 angehenden Pflegekräfte, die sich im letzten Ausbildungsdrittel befinden, haben die drei nun ein besonderes Projekt auf die Beine gestellt: „Auszubildende leiten eine Station“.
Drei Wochen lang übernimmt der Pflegenachwuchs alle Aufgaben im Früh- und Spätdienst. „Das entspricht nicht nur den Anforderungen nach dem Examen. Bereits in der staatlichen Prüfung wird von den Pflegenden eigenverantwortliches Arbeiten mit hoher fachlicher Sicherheit erwartet“, erklärt Martin Raab. „Darauf wollen wir unseren Nachwuchs bestmöglich vorbereiten“.
Begonnen hat das Projekt bereits am 10.10. mit einer Vorbereitungswoche, in der alle wichtigen Techniken vertieft und geübt wurden. Am Montag ging es in die Praxis. Die ersten Tage, so die einhellige Meinung aller Beteiligten, waren eine echte Herausforderung. „Wir müssen uns erst einpendeln“, sagt Alina Aymans selbstkritisch. „Aber es macht auch unglaublich viel Spaß.“ Hinzu kommt immer noch die Corona-Situation. Während des Projektes müssen isolierte Patienten mit einer Covid-Infektion von der Gruppe mitversorgt werden. Natürlich werden die angehenden Fachkräfte nicht einfach allein gelassen. Zwar sollen sie eigenverantwortlich arbeiten, doch die Sicherheit der Patientinnen und Patienten steht an erster Stelle. Deshalb gibt es examinierte Pflegekräfte im Hintergrund, meist Praxisanleiterinnen, die beraten, unterstützen oder wenn notwendig eingreifen können.
Bisher war das jedoch kaum erforderlich. „Unsere Auszubildenden machen das super. Ich bin sehr stolz auf ihre tolle Leistung“, freut sich die hauptamtliche Praxisanleiterin Johanna Thockok. Das bemerken übrigens auch die Patientinnen und Patienten auf der Station 2 E/F. Ihnen gefällt, dass die jungen Pflegekräfte Leben auf die Station bringen. Die Dienste sind gut besetzt, deshalb haben alle etwas mehr Zeit. Das tue gut. „Ich bin froh über die jungen Leute, die sich für den Pflegeberuf entschieden haben und so dazu beitragen, dass die Versorgung hier in der Region auch zukünftig gesichert ist“, sagt eine Patientin. „Danke, dass Ihr da seid!“.
Das St.-Clemens-Hospital bietet pro Jahr 18 Plätze für die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann an. Ausbildungsbeginn ist jeweils am 1. April und 1. September. Hinzu kommen sechs Stellen für die einjährige Ausbildung zur Pflegefachassistentin bzw. zum Pflegefachassistenten mit Start zum 1. April. Die praktische Ausbildung erfolgt überwiegend im St.-Clemens-Hospital. Einzelne Module, z. B. in der ambulanten Pflege, werden bei Kooperationspartnern absolviert. Für die theoretische Ausbildung besuchen die Schülerinnen und Schüler die Katholische Bildungsakademie Niederrhein in Kamp-Lintfort.
Alle Informationen zur Ausbildung in unserem Haus gibt es hier. Bewerbungen und Berufsfindungspraktika sind jederzeit möglich.