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Pflege ist ein Frauenberuf?

Circa 80 Prozent aller Ausbildungsanfänger/-innen in der Pflege sind weiblich. Der Anteil der männlichen Ausbildungsanfänger ist zwar über die letzten Jahre hinweg leicht angestiegen, jedoch sind Männer in der Pflege traditionell in der Unterzahl. Nun stellt sich natürlich die Frage, wieso ausgerechnet dieses "Vorurteil" mit in die Kampagne genommen wurde, obwohl es sich ja scheinbar mit nur ein paar Sätzen bestätigen lässt. Ganz einfach: Nur weil momentan ein Großteil der Pflegenden weiblich ist, bedeutet das nicht, dass es dabei bleiben muss oder sollte. Denn auch wenn die meisten Pflegekräfte auf den Stationen weiblich sind, kann das gleiche eben nicht von den Patienten behauptet werden. Es gibt genügend Männer in Pflegeheimen oder auf Stationen im Krankenhaus, die ebenfalls versorgt werden müssen. Das Problem dabei ist, dass die meisten Menschen sich eine gleichgeschlechtliche Pflegekraft wünschen, insbesondere wenn es um das Thema Körperhygiene geht. In diesen intimen Momenten würden sich viele einfach ein Stück wohler fühlen, wenn ihnen dabei ein gewisser Entscheidungsspielraum gegeben werden könnte. Dies ist meist jedoch nicht möglich, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass keine einzige männliche Pflegekraft auf der Station vorzufinden ist. Außerdem führen zunehmende Adipositaserkrankungen in der Bevölkerung dazu, dass die Umlagerung von Patienten zu einem wahren Kraftakt werden kann. Auch deswegen sind männliche Mitarbeiter mit etwas mehr Kraft auf den Stationen sehr gefragt. 

Einen Beruf gesellschaftlich gesehen mit einem Geschlecht zu verknüpfen, öffnet die Schere zwischen den Geschlechtern noch weiter. Denn so kommt es dazu, dass junge Männer den Pflegeberuf von vornherein ablehnen und nicht erst in Erwägung ziehen, obwohl dieser vielleicht genau das Richtige für sie wäre. Aus diesem Grund ist es wichtig, bestimmte Sachverhalte klar abzugrenzen: Ja, die Pflege stellt zurzeit einen Beruf dar, der größtenteils von Frauen ausgeübt wird. Wenn aber jemand behauptet, dass der Pflegeberuf nur etwas für Frauen oder nicht "männlich" genug sei, liegt diese Person mit seiner Annahme grundlegend falsch. Mal ganz abgesehen davon, dass die Beschreibung "nicht männlich genug" für einen Beruf heutzutage sowieso irrelevant sein sollte. Da sich dieser Gedanke jedoch trotzdem in vielen Köpfen unserer Gesellschaft, wenn auch unterbewusst, festgesetzt hat, ist es umso wichtiger, dem entgegenzuwirken. 


Unser Auszubildender Lutz Tebartz im Interview. 

Wieso hast du dich für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft entschieden?
Ich arbeite gern mit Menschen und möchte denjenigen, die auf Hilfe angewiesen sind, helfen. Außerdem interessiere ich mich für den Aufbau, die Funktion und Zusammenhänge des menschlichen Körpers

Bist du im Laufe deiner Ausbildung bereits mit dem Vorurteil ,,Pflege ist ein Frauenberuf" in Kontakt gekommen?
Das kam bis jetzt tatsächlich sehr selten vor. Entweder hatte ich einfach Glück oder dieses Vorurteil verschwindet langsam aus der Gesellschaft. Ich denke, dass die Generation vor uns noch deutlich mehr mit diesem Vorurteil zu kämpfen hatte.

Wie gehst du damit um bzw. was entgegnest du Menschen die dich mit solchen Aussagen konfrontieren?
Ich würde darauf aufmerksam machen, dass die Pflege, im Gegensatz zu früher, kein Frauenberuf mehr ist und dass Männer in der Pflege sehr wichig sind. Das gilt gerade im Hinblick auf männliche Patienten. Außerdem gibt es in der Pflege auch Bereiche, in denen zum Großteil männliche Pfleger arbeiten.

Und zum Schluss, warum denkst du ist es wichtig, dass mehr Männer ihre berufliche Zukunft in der Pflege sehen?
Dafür gibt es viele Gründe, vor allem, weil viele männliche Patienten lieber von männlichen Pflegern versorgt werden wollen. Auch für den Teamzusammenhalt und die Zusammenarbeit ist es oft hilfreich, wenn es männliche Kollegen gibt, da diese oft eine andere Denkweise und Herangehensweise haben. So wird das Vorurteil aktiv aus der Welt geschafft. Es gibt keinen Grund, sich nicht für die Pflege zu entscheiden, nur weil man ein Mann ist!

Info & Kontakt

Kontakt

Du interessierst dich für ein Praktikum oder eine Ausbildung in der Pflege? 
Dann melde dich bei einem/r unserer Hauptamtlichen Praxisanleiter/innen. Sie stehen dir jederzeit für Fragen zur Verfügung:

Martin Raab
Telefon 02831 390-2015
m.raab@clemens-hospital.de

Janice Pötters-Janßen
Telefon 02831 390-2017
j.poetters-janssen@clemens-hospital.de

Ragna Forjahn
r.forjahn@clemens-hospital.de

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